Vor der Sommerpause hat der Gemeinderat erste Schritte zur Aufwertung der Innenstadt
beschlossen. Das Projekt nennt sich „Futuraum“ und bietet auf dem ersten Blick ein paar
gute Ansätze. Beim genaueren Hinsehen macht sich aber Ernüchterung breit. Die
Aufwertung der Innenstadt ist grundsätzlich sehr wichtig, denn es gibt hier enorme
Probleme was die Erreichbarkeit und Parkplatzsituation, die Sauberkeit und Sicherheit
angeht. Aber gerade diese mit Abstand wichtigsten Themen werden bei diesem Konzept
überhaupt nicht oder nur am Rande behandelt.
Besonders negativ ist uns als AfD-Fraktion aufgestoßen, dass die Aufwertung modellhaft für
die ganze Innenstadt ausgerechnet an der Fressgassen-Einfahrt beginnen soll. Denn das
geringste Problem in der Mannheimer Innenstadt ist der Eingangsbereich der Fressgasse.
Der wurde nämlich erst mit viel Steuergeld neugestaltet und befindet sich in einem
hervorragenden Zustand wie kaum ein anderer Bereich in den Quadraten! Die Gehwege
beiderseits der Fressgasse wurden mit hochwertigen Gehwegplatten neu gepflastert, die
Straße frisch asphaltiert. Ausgerechnet hier wieder anfangen zu bauen ist unsinnig und stellt
einen Schildbürgerstreich dar.
Der größte Handlungsbedarf besteht vielmehr in der Breiten Straße und den angrenzenden
Quadraten. Die Verschmutzung und Verwahrlosung hat man dort bis heute nicht in den Griff
bekommen. Auch die Erbprinzenstraße ist schäbig und heruntergekommen, die
Unterführung am Kurplatzkreisel im Eingangsbereich zur Innenstadt ist zur Toilette
zweckentfremdet und gehört eigentlich schon längst geschlossen. Warum wird dort
aufgewertet, wo doch schon alles neu gemacht worden ist und warum wird an den Stellen
nichts gemacht, wo es dringend notwendig wäre - zum Beispiel am Eingang der Breiten
Straße?
Dazu kommt die Sicherheitsproblematik in den Quadraten, die nicht erst seit der Einrichtung
einer Messerverbotszone und dem grausamen Mord an den Polizisten Rouven Laur viele
Mannheimer und Besucher aus dem Umland davon abschreckt, die Innenstadt aufzusuchen.
Der durch den gescheiterten Verkehrsversuch schwer gebeutelte Einzelhandel leidet
außerdem unter den vielen Demonstrationen und autofeindlichen Aktionen wie neulich der
„Parking Day“, bei denen Innenstadtstraßen gesperrt wurden. Und der Verlust von Kurzzeit-
und Anwohnerparkplätzen durch das Verbot des Gehwegparkens hat die Parkplatzsituation
in den Quadraten weiter verschärft.
Die AfD-Fraktion im Mannheimer Gemeinderat fordert ein umfassendes Konzept zur
Aufwertung der gesamten Innenstadt, um die oben genannten Probleme wie Sicherheit,
Sauberkeit und Verkehr anzugehen. Mit mehr „Events“ und dem Aufstellen von ein paar
Blumenkübel ist es allerdings nicht getan.
Erschienen im Amtsblatt KW 41, 10.10.24.